In den vergangenen Jahren, wo der Neubau von Instrumenten stark nachgelassen hat, wurde die Transferierung und der Aufbau gebrauchter Orgeln an einem neuen Standort zu einem neuen Schwerpunkt der Arbeit unserer Firma. Die besondere Herausforderung besteht bei diesen Projekten darin, ein Instrument, dessen Einzelteile aus unterschiedlichen Räumen, Zeiten und Orgelbautraditionen stammen, zu einem homogenen Ganzen zusammenzufügen. Dabei ist es uns immer wichtig, die verwendeten Windladen und Pfeifen so zu positionieren, dass eine gute Zugänglichkeit zum Warten und Stimmen gewährleistet ist.
Grundlage des neuen Instrumentes ist die alte Orgel aus der Stiftskirche in Bad Münstereifel. Dieses ursprünglich mechanische Instrument mit 31 Registern, verteilt auf zwei Manuale und Pedal, beruht auf einer von Franz Joseph Schorn aus Kuchenheim bei Euskirchen erbauten Orgel von 1883. Sie wurde 1970 von Orgelbau Romanus Seifert & Sohn, Kevelaer, vergrößert und umgebaut. Dabei blieben Teile der originalem Windladen (Kanzellenkorpus, einige Schleifen und Stöcke) und dreizehn Register von Schorn erhalten. Auf dieser Basis haben wir die neue Orgel entwickelt und um das dritte Manual als Echowerk erweitert. Mit einigen Dispositionsänderungen in allen Werken und dem Einbau weiterer gebrauchter Register auf z.T. neuen Windladen ist so eine symphonische Orgel entstanden.
Die Einweihung erfolgte am 12.09.2021.
Innenansicht der Orgel mit Blick auf die Pedalwindladen im Hintergrund.
Im Untergehäuse befindet sich die Windladensteuerung (oben) und darunter die Spannungsversorgung für die elektrischen Ton- und Registermagnete.
Der Spieltisch ist beweglich und kann mit Hilfe einer Tragevorrichtung leicht auf der Empore umgestellt werden.
Schwelltritt (bei Crescendo 2 programmierbar), Crescendo mit Tritt (frei programmierbar) - Einschaltung mit Piston, Registerfessel, Tastenfessel, Absteller (frei programmierbar), Automatisches Pedal (Registerumschaltung bei Manualwechsel),Piston für Umblättern auf Tablet (per Bluetooth, „FABUS Bluepage“)
Blick auf das Schwellwerk vom Stimmgang hinter dem Prospekt her.
Blick auf die Pfeifen des Hauptwerkes. Die z.T. sprechenden Prospektpfeifen werden von hier aus über Kondukten mit Wind versorgt.