Blick auf die Prospektpfeifen der Orgel vor der Restaurierung.
Letzte Änderung am 12.10.2010
© Hubert Fasen 2000 - 2018
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© Hubert Fasen 2000 - 2018
Zum historischen Bestand der Orgel zählen noch drei Register im Manual und die drei Pedalregister Müllers. Untersuchungen der König-Pfeifen haben einen sehr hohen Bleianteil der Innenregister ergeben, so besteht die Legierung aus 83% Blei und nur 17% Zinn. Die Pfeifenwandungen der offenen Pfeifen nehmen vom Kern zur Mündung hin ab. Die Prospeklpfeifen bestehen dagegen aus einer Legierung von 73 % Zinn. Die neuen Metallpfeifen wurden in Legierung und Bauart nach den Originalen von Pfeifenmacher Karl-Heinz Esch hergestellt, der auch die Restaurierung der historischen Register durchführte. Die Maße der fehlenden Pfeifen und Register wurden nach den original erhaltenen Pfeifen rekonstruiert.
Die Restaurierung der Prospektpfeifen erwies sich als sehr aufwendig und erforderte besondere Sorgfalt und restauratorisches Können. Die Pfeifen hatten im Laufe der Jahrhunderte sehr gelitten und waren teilweise bereits überarbeitet und teilweise grob repariert worden. Das 'Höherstimmen' der Orgel hatte besonders heftige Spuren an den Pfeifen hinterlassen; so waren die Prospektpfeifen auf der Rückseite ohne das Einritzen von Stimmrollen brutal aufgerissen worden; die ursprünglich auf Länge geschnittenen Innenpfeifen waren an den Mündungen mehrfach eingerissen und stark deformiert. Um das äußere Erscheinungsbild des Prospektes aufzuwerten, wurden die Pfeifen -wahrscheinlich in den 30er Jahren- bronziert.
Im ersten Schritt der Pfeifenrestaurierung wurden die Prospektpfeifen vorsichtig abgebeizt. Die Bronzeschicht mußte ohne Beschädigung der Oberfläche oder Vernichtung der originalen Gravuren abgelöst werden. Viele Pfeifenfüße waren so stark verbeult oder beschädigt, daß ein Auftrennen von Körper und Fuß notwendig war, um die Pfeifen rundieren zu können. Die originalen Kerne wurden nach dem Richten wieder aufgelötet.
Blick auf die Prospektpfeifen der Orgel vor der Restaurierung.